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Gefährdung

Nur wenige Vögel stehen in so ambivalenten Beziehungen zum Menschen wie die Segler. Einerseits sind die fortschreitende Zerstörung von Lebensräumen und Nahrungsressourcen, ein Überhandnehmen des lukrativen Handels mit „Essbaren Schwalbennestern“ – den aus Speichel gefertigten Nestern südostasiatischer Salanganen – und der Einsatz von Insektiziden und Herbiziden zu einer ernsthaften Bedrohung für viele Seglerarten geworden. Andererseits profitieren viele Arten als Kulturfolger von einem reichen Nistplatzangebot an menschlichen Gebäuden und Pflanzungen, z. B. Palmen.

Von den rund 94 Arten der Apodidae sind sechs in die Rote Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) aufgenommen worden, darunter bezeichnenderweise fünf Salangane der Gattung Collocalia. Damit liegt insgesamt die Gefährdung der Arten der Familie unter dem Durchschnitt von gut 10 % gefährdeter Vogelarten weltweit (STATTERSFIELD und CAPPER, 2000).

Der Mauersegler gehört zu den Vogelarten, die in historischer Zeit im Gefolge des Menschen eine sehr rasche Ausbreitung bis hoch in nordische Breiten erfahren haben (GLUTZ und BAUER, 1980). Ursprünglich in freier Natur brütend, wo er Baumhöhlen und Felsnischen als Nistplätze nutzte, fand er in den Städten der Menschen nahezu ideale Brutbedingungen: gegen Beutegreifer geschützte, vor Kälte und Hitze gleichermaßen gut isolierte Niststätten in Mauern und Giebeln hoher Gebäude. In manchen Regionen Südeuropas wurden ihm – freilich nicht uneigennützig – sogar eigens Nistplätze geschaffen: Türme mit Zugängen zu den Nestern, denen man gegen Ende der Nestlingszeit die Brut bis auf ein Junges entnahm, tötete und verzehrte (BREHM, 1922). Die ursprünglichen natürlichen Brutstätten verloren ihre Bedeutung für den Mauersegler fast völlig; heutzutage gibt es nur noch wenige Baumbrüterkolonien, – in Deutschland z. B. im Selketal.

Doch führt dieser zunächst sinnvolle „evolutionäre Opportunismus“ in der Gegenwart zu einer wachsenden Bedrohung für den Mauersegler. In ihrer Nistplatzwahl ist die ausschließlich in Europa brütende Art inzwischen völlig auf den Menschen angewiesen. Bei Gebäudesanierungen und Dacharbeiten jedoch werden mehr und mehr Plätze für alte Seglerkolonien teils bewusst, teils aus reiner Unkenntnis zerstört und versiegelt. Einerseits schreitet gerade in Westeuropa die Tendenz zur lebensfeindlichen, sterilen Großstadt rasant fort, und bei Renovierungen wie Neubauten wird kaum je an Möglichkeiten für ehemals mit dem Menschen lebende Tiere gedacht. Andererseits tut sich aber der Mauersegler außerordentlich schwer mit der Erschließung neuer Brutplätze, kehrt vielmehr unbeirrt und jahrelang zum altbekannten Nistplatz zurück.

 

Deshalb ist zu befürchten, dass ohne aktive Schutzmaßnahmen diese jetzt noch häufigen Vögel, die über Jahrhunderte mit ihren Flugspielen und Rufen die Sommerabende unserer Städte belebten, aus dem Siedlungsbild ebenso unaufhaltsam verschwinden werden, wie sie es einstmals für sich erobert haben.

 

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