Die mörderische Hitze der letzten zwei Tage hat allerorten zahllose Mauerseglernestlinge das Leben gekostet. In den Glutöfen gefangen, zu denen ihre Nistplätze unter den Dächern - von der Sonne gnadenlos aufgeheizt - wurden, war der verzweifelte Sprung in die Tiefe für viele der einzige Ausweg.

Unzählige stürzten sich zu Tode. Für die Überlebenden des Absturzes begann der zweite Teil der Tragödie: das qualvolle Ende am Boden durch Verhungern und Verdursten, durch Katze, Igel, Autos oder sonstige Gefahren, denen ein hilfloses Vogeljunges ausgesetzt ist. Einige hatten Glück, wurden gefunden und gerettet. In der Mauerseglerklinik wurden am 27. und 28. Juni insgesamt 54 aus dem Nest gestürzte junge Mauersegler eingeliefert, viele schwer verletzt und verstört. Baby "Aluna" soll sogar einen Sturz aus dem 17. Stock eines Hochhauses überlebt haben. Noch ist sie leider nicht "über den Berg", wir kämpfen um ihr Leben.

Die Flut neuer Patienten treibt die Mauerseglerklink schon jetzt an die Grenzen ihrer Kapazität, wir wissen daher nicht, wie lange es uns noch möglich sein wird, weitere Vögel aufzunehmen. Unsere telefonische Erreichbarkeit ist durch die unzähligen Anrufe bereits stark eingeschränkt.

Finder, die einen jungen Mauersegler selbst aufziehen, mögen sich bitte genauestens an den Hinweisen auf unserer Homepage orientieren! Denn wenn der Findling falsch gefüttert oder nicht fachgerecht behandelt wird, war seine Rettung nur eine vorläufige, und ein langer vermeidbarer Leidensweg beginnt, der letztlich mit dem Tod endet.