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Unser Weihnachtsbrief 2016
Sunday, 25. December 2016 07:47
Por: Dr. med. vet. Christiane Haupt

Liebe Mauerseglerfreundinnen und -freunde!

Es war das Jahr der kuriosen Begebenheiten. Man hätte fast meinen können, Baron Münchhausen sei in der Mauerseglerklinik zu Gast gewesen. Und doch ist jedes Wort wahr!
Jungsegler Bunny wurde von zwei Nacktschnecken eingeschleimt, die in seine Box gekrochen waren. Die Dame, die ihn betreute, erlitt einen Schock. Selten haben wir einen so haarsträubend zugerichteten Vogel gesehen, die Reinigung stellte uns vor erhebliche Probleme. Nestling Hadrian geriet in zähflüssiges Baumharz – niemand wird je erfahren, wie er das angestellt hat! - und verklebte sich von Kopf bis Fuß. Ein Großteil seines Gefieders musste entfernt werden, um ihn von der klebrigen Substanz zu befreien. Altsegler Xander aus Dresden war sozusagen geteert und gefedert. Dicke Teerklumpen ruinierten sein Großgefieder: ein Totalschaden! Lllewellyn aus Freudenstadt verhedderte sich in einem Fliegenfänger. Eine unglaubliche Sauerei, nur durch eine Mauser zu beheben! Wakanda aus Berlin wurde, so rekonstruierten wir, vom Blitz getroffen. Und überlebte! Schwung- und Steuerfedern waren wie geschmolzen, Wakanda verlor Schnabelhorn und Zehen. Und während die anderen „Unglücksraben“ längst wieder erfolgreich in die Freiheit entlassen werden konnten, kuriert Wakanda bei uns immer noch ihre rätselhaften Schädigungen aus. Ihre Prognose ist gut! Jungsegler Xanthe wurde in den Tiefen einer Bodenvase gefunden, wo das arme Tier mehrere Tage in abgestandenem Wasser überlebte. Auch andere Mauersegler punkteten mit ungewöhnlichen Fundorten: in einer Waschküche, unter Müllcontainern, auf dem Schreibtisch, im Friseursalon… In einem Lüftungsschacht kämpfte Altsegler Léonie tagelang um ihr Leben, bis die engagierten Anwohner, die Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hatten, sie endlich herausangeln konnten. Und aus einem von besorgten Vogelfreunden aufgemeißelten Fallrohr wurden gleich zwei Mauerseglerbabies gerettet, die durch jämmerliches Piepsen auf ihre Notlage aufmerksam gemacht hatten.

Unzählige zu Herzen gehende, schöne und auch traurige Schicksale erlebten wir in diesem Jahr, Freud und Leid lagen wieder dicht nebeneinander. Wir bejubelten den Traumstart unseres Kultseglers Woody, dessen wildbewegte Lebensgeschichte uns ein Jahr lang in Atem hielt, während wir einen anderen vielgeliebten Pflegling, die sanfte Yentl, kurz nach ihrem wundervollen Start schwerstverletzt wieder in den Händen hielten: ein Baukran war ihr zum Verhängnis geworden, sie starb wenig später…

Mit großer Bitterkeit erfüllt uns das Schicksal vieler Mauerseglerkolonien, die achtlos durch Dachsanierungen zerstört werden, ohne Rücksicht auf die betroffenen Tiere oder die geltende Gesetzeslage: laut Bundesnaturschutzgesetz sind Mauersegler und ihre Nistplätze ganzjährig streng geschützt! Umgesetzt wird dies leider nur selten, und so starben wieder zahllose Nestlinge elendiglich im Bauschutt oder hinter Gerüsten, und ungezählte Brutpaare wurden heimatlos. Hin und wieder gab es mitleidige Dacharbeiter, die Mauerseglerbabies retteten und uns meldeten. Die verwaisten und meist stark traumatisierten Nestlinge wurden von uns oder den angeschlossenen Pflegestellen aufgezogen. Nichts tun konnten wir für die verzweifelten Eltern, die sich auf der Suche nach ihren zerstörten Nestern nicht selten schwer verletzen oder gar zu Tode fliegen. Unserer Meinung nach sind strenge staatliche Vorgaben zum Schutz von Gebäudebrütern bei Bauvorhaben dringendst erforderlich!

Unsere inzwischen europaweite Vernetzung mit erfahrenen Päpplern und Kooperationspartnern weitet sich aus und umfasst inzwischen Anlaufstellen in Österreich und der Schweiz, Italien, Frankreich und Spanien, Rumänien, Polen und Uzbekistan. Das soziale Netzwerk Facebook spielt eine immer größere Rolle: Hier etablierte sich eine kompetente Fachpflegestellengruppe, dank derer in 2016 einer erheblichen Anzahl von Mauerseglern schnell und effizient geholfen werden konnte. Durch diese ausgezeichneter Zusammenarbeit konnten im Jahr 2016 über tausend Mauersegler erfolgreich freigelassen werden, von denen 523 auf die Mauerseglerklinik entfielen.

Wir beschließen dieses Jahr mit knapp 700 Patienten. Derzeit findet eine Flugverfrachtung nach der anderen statt: 52 Segler haben wir in diesem Winter bereits auf die Kanarischen Inseln ausgeflogen. Noch immer befinden sich 95 stationäre Patienten in der Mauerseglerklinik. Auch sind noch nicht alle „Wintersegler“ aus den Pflegestellen abgerufen, wo sie darauf warten, zur Gefiedersanierung zu uns zu kommen. Die Arbeit geht weiter, nonstop, auch an den Feiertagen.

Wir danken all unseren Mitgliedern, Paten, Freunden, Sponsoren, Mitarbeitern und Helfern, und insbesondere der Stiftung Pro Artenvielfalt: Ohne Sie hätten wir niemals so viele Mauersegler retten können. Bitte unterstützen Sie uns auch im kommenden Jahr! Unsere wunderschönen gefiederten Schützlinge, die inzwischen so stark bedroht sind, brauchen Sie!

Das Team der Mauerseglerklinik Frankfurt und der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Mauersegler e.V. wünschen ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und alles Gute für das Jahr 2017!

Buchenstraße 9
D-65933 Frankfurt

Tel.:+49(69)35 35 15 04
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