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Von Papierkielen und Fehlernährung
Monday, 17. August 2009 09:44
Auteur : Christopher Müller

Es ist im Grunde jedes Jahr derselbe Ablauf: In drei Wellen werden die Patienten in die Mauerseglerklinik gebracht. Die erste Welle besteht aus Altvögeln, die sich meist im Streit um Nistplätze mit Artgenossen oder anderen Vögeln beharkt haben oder verunfallt sind. Darauf folgt die Welle der Nestlinge und Jungvögel, die häufig unverletzt, aber fast verhungert gefunden werden. Wenn über 200 hungrige Schnäbel gleichzeitig gefüttert werden wollen, und sämtliche personellen Ressourcen binden, wird die medizinische Versorgung fast zur Nebensache. Massenfütterung ist gefragt, bis die Jungsegler flügge sind und freigelassen werden können.

 

Im Moment befinden wir uns in der dritten Welle der Saison 2009: Bislang konnten von den knapp über 600 eingelieferten Seglern etwa 300 erfolgreich starten. Über 150 befinden sich derzeit noch in stationärer Behandlung. Der Großteil dieser Patienten -und dies charakterisiert die dritte Welle- hat schwerste Gefiederschäden, meist infolge von Fehlernährung bei privaten Findern oder "Pflegestellen"; aber auch stark unterernährt aufgefundene Tiere sind betroffen.

 

Eine besondere Form des Gefiederschadens ist das "Papierkielsyndrom," das durch Proteinmangel verursacht wird. Der Mauersegler hat dabei ein auf den ersten Blick tadelloses Gefieder. Eine sachkundige Person wird jedoch erkennen, dass die Federkiele fehlentwickelt und damit instabil sind. Unter geschützten Bedingungen, z.B. im Trainingszimmer der Mauerseglerklinik, kann ein solcher Vogel ohne Auffälligkeiten fliegen. Unter den Belastungen, wie sie in Freiheit entstehen, werden die Federn jedoch abknicken; der Vogel wird abstürzen. Ein unerkanntes Papierkielsyndrom bedeutet für einen Mauersegler den sicheren Tod.

In der Mauerseglerklinik kann ein vom Papierkielsyndrom betroffener Patient durch Schiften seines kompletten Gefieders behandelt werden. Anders als das Schiften einer einzelnen Feder, ist das Schiften des kompletten Gefieders eine aufwändige Operation, die teilweise auch in zwei Operationen aufgeteilt wird, um das Narkoserisiko für den Patienten zu reduzieren.

Da der Mauersegler nach einer solch umfangreichen Operation noch einige Zeit in der Klinik bleiben muss, ist Eile geboten, um den Start aus Deutschland noch zu ermöglichen. Wie viele Mauersegler noch rechtzeitig geschiftet werden können, hängt direkt von der nach wie vor angespannten Helfersituation ab. Wenn die Tierärztin wegen Helfermangel beim Füttern helfen muss, kann sie nicht gleichzeitig operieren. Auch wenn die ersten Mauersegler bald ihre Reise in den Süden antreten werden: Die Saison ist noch lange nicht beendet - HelferInnen werden auch für 2009 noch dringend gesucht.

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